Mich interessiert die Suche nach möglichen Schnittstellen zwischen historischer Forschung und aktueller Komposition. Fasziniert von der Erfahrung, wie verblüffend neu uns die ›Alte‹ Musik zuweilen erscheinen kann, habe ich diese Suche seit der Grazer Uraufführung der Beschwörungsforme(l)n für Hammerklavier (2016) in verschiedene Richtungen fortgeführt – immer in der Überzeugung, dass die Vergangenheit für uns immer noch jede Menge uneingelöster Utopien bereit hält. Meine Arbeit wird durch die anhaltende Begeisterung für verschiedene Formen kompositorischer Bearbeitung ebenso geprägt wie durch die Erprobung neuer Formate künstlerischer Forschung wie beispielsweise in der 2018 begründeten Reihe Werkkommentare zu ungeschriebenen Stücken als neuartige Verbindung von Kurzessay, Konzept und ›Werk‹. In meinen jüngsten Werken (Canzonetta sopra mi-fa, Rausch u. a.) versuche ich immer wieder eine Brücke zu vieltönigen Konzepten des 16. Jahrhunderts zu schlagen. (aktualisiert: II/2022)
Lausanne, IX/2024 (Foto: EPFL/Alain Herzog)
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